1. Judo-Club Märkisches Viertel 1968 e.V.
Kampfsport im Norden von Berlin

Jiu - Jitsu



1.⁠ ⁠Einführung:
Jiu Jitsu, auch bekannt als "die sanfte, nachgiebige oder flexible Kunst", hat seine Wurzeln in Japan und wurde ursprünglich als Kampfkunst der Samurai entwickelt. Es basiert auf Prinzipien der Nicht-Widerstand- und Hebelwirkung, um einen Gegner zu überwältigen, unabhängig von dessen Größe oder Stärke.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich Jiu Jitsu weiterentwickelt und verschiedene Stile und Schulen
hervorgebracht
•⁠  ⁠Die Ursprünge von Jiu Jitsu
Die Ursprünge des Jiu Jitsu sind faszinierend und vielschichtig. Es wird angenommen, dass die Wurzeln des Jiu Jitsu bis zur indischen Massagekunst zurückreichen, die über hundert schmerz- und lebensempfindliche Stellen des Körpers kennt. Diese Kunst gelangte von Indien nach China und wurde um 1650 in Japan eingeführt.
In Japan entwickelte sich Jiu Jitsu zu einer Kampfkunst der Samurai für die waffenlose Selbstverteidigung. Es gibt Berichte aus dem 8. Jahrhundert, die von Kampfformen mit leerer Hand in Japan erzählen, wie zum Beispiel die Geschichte von Tatemi Kazuchi, der 712 n. Chr. einen Gegner durch die Luft warf.
Das Kanji (japanisches Schriftzeichen) für Karate bedeutet zunächst Kunst aus China und wurde dann umgedeutet in "leere Hand" und soll darauf hinweisen, dass ohne Waffen gekämpft wird.
Jiu Jitsu wurde als Teil des Bushido, des Ehrenkodex der Samurai, festgelegt und war eine der ersten Pflichten eines jeden Samurai. Im Laufe der Zeit entstanden in Japan viele Schulen, die verschiedene Kampfkünste lehrten, wobei
Jiu Jitsu nur eine von vielen war. Die älteste dieser Schulen soll die Daito-Ryu Riki-Ju-Jutsu sein, die im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Diese Schulen lehrten nicht nur Techniken der leeren Hand, sondern auch den Umgang mit Waffen. Techniken wurden in Form von Katas weitergegeben.
Die moderne Form des Jiu Jitsu, wie wir sie heute kennen, hat sich aus diesen historischen Wurzeln entwickelt und wurde durch Einflüsse aus anderen Kampfkünsten wie Judo, westlichem Ringen, Boxen und anderen Stilen bereichert.
Diese reiche Geschichte macht Jiu Jitsu zu einer tiefgründigen und komplexen Kampfkunst, die sowohl physische als auch philosophische Aspekte umfasst.
•⁠  ⁠Jiu Jitsu als Lebensphilosophie
Jiu Jitsu als Lebensphilosophie zu betrachten, bedeutet, die Prinzipien und Werte, die in der
Kampfkunst gelehrt werden, auf alle Aspekte des Lebens anzuwenden. Es geht darum, eine
Haltung der Flexibilität, Geduld und Kontrolle zu entwickeln, die nicht nur im Kampf, sondern auch
im täglichen Leben nützlich ist:
Einige Kernaspekte des Jiu Jitsu als Lebensphilosophie:
•⁠  ⁠*Effizienz*: Die Nutzung von Hebelwirkung und Technik statt roher Kraft, um
Herausforderungen zu meistern.
•⁠  ⁠*Nachgiebigkeit*: Wie die Weide im Wind, die sich biegt, aber nicht bricht, lehrt Jiu Jitsu, mit
Widerständen umzugehen, indem man sich anpasst und nachgibt, anstatt sich starr
entgegenzusetzen.
•⁠  ⁠*Kontinuierliches Lernen (Shugyō)*: Das ständige Streben nach Verbesserung und das
disziplinierte Training, das sowohl den Körper als auch den Geist stärkt.
•⁠  ⁠*Bushidō*: Die Verbindung zum Ehrenkodex der Samurai, der Werte wie Aufrichtigkeit, Mut,
Menschlichkeit, Höflichkeit, Wahrhaftigkeit, Ehrbewusstsein und Loyalität umfasst.
Diese Philosophie fördert eine Lebensweise, die auf persönlichem Wachstum, Resilienz und einem
tiefen Verständnis für die Dynamik zwischen Menschen basiert. Jiu Jitsu lehrt, Konflikte zu
minimieren, den eigenen Weg zu gehen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Es ist eine
ganzheitliche Praxis, die die persönliche Sicherheit und das Wohlbefinden in verschiedenen
Lebensbereichen stärkt.


⁠1. Wikipedia - Jiu Jitsu](https://de.wikipedia.org/wiki/Jiu_Jitsu)
2.⁠ ⁠[DJJB - Die geschichtliche Entwicklung des Jiu Jitsu](https://djjb.de/Jiu-Jitsu/jiu-jitsu_geschichte.html)
3.⁠ ⁠[Dojo Shugyo - Philosophie](https://www.jiu-jitsu-shugyo.de/philosophie/)